Die Werrabahn feiert im Herbst dieses Jahres ihr 150.
Bestehen und ist damit eine der ältesten Thüringer Bahnlinien.
In ihrem ursprünglichen Verlauf, verband sie die Städte
Eisenach und Coburg. Kurze Zeit später wurde sie bis Lichtenfels an der
Bayrischen Ludwigs-Süd-Nord-Bahn verlängert.
Im Ergebnis der deutschen Teilung nach dem 2. Weltkrieg
blieben von dieser Strecke nur die Teile Eisenach - Eisfeld auf der Thüringer
Seite und Coburg - Lichtenfels in Bayern in Betrieb. Eine Wiederbelebung der
Gesamtverbindung wurde auch nach der Wiedervereinigung durch den Totalrückbau
zwischen Eisfeld und Coburg unmöglich.
Die Werrabahn wurde als Hauptbahn konzipiert, aber nur
eingleisig ausgebaut. Der Hauptbahncharakter ist zwischen Grimmenthal
und Eisenach sowie Coburg und Lichtenfels auch heute noch gegeben.
Bis zur Wende wurde ein Großteil des Güterverkehrs für den
Bezirk Suhl über die Gleise der Werrabahn geführt. Kohle, Container, Öl,
Bauelemente und vieles mehr nahmen täglich den Weg über diese Bahnlinie von und
zu den Anschließern und Güterbahnhöfen.
Diese Zeiten sind so nicht mehr Wiederholbar.
Ein Teil der Bahnhöfe wurde für den Güterverkehr
geschlossen, die Übrigen wie Grimmenthal, Bad
Salzungen und Eisenach umgebaut und in ihren Anlagen reduziert. Dennoch ist auf
der Werrabahn immer ein Güterverkehrsanteil verblieben. So wurde zum Beispiel
die Zuführung des Flüssiggases nach Ritschenhausen in
allen Jahren mit der Bahn vorgenommen. Ebenso verblieb ein Restverkehr auf dem
Abschnitt Eisenach - Bad Salzungen, zur Versorgung des Umschlagbahnhofs Merkers
der Kali Und Salz AG.
Mit verursacht durch steigende Kraftstoffpreise wurde das
Güteraufkommen in den letzten Jahren wieder größer.
Stark zugenommen hat besonders nach dem Orkan “Kyrill” der
Abtransport von Holz in den unterschiedlichsten Abmessungen und Sorten
(Langholz, Stück- und Bruchholz für die Papierindustrie und Laubholz).
Für jede Holzsorte werden dabei, wie auf unseren Bildern zu
sehen ist unterschiedliche Wagentypen eingesetzt.
Am Abtransport des Holzes beteiligen sich verschiedene
Bahngesellschaften, so zum Beispiel die Rennsteigbahn AG, die Press - Pressnitztalbahn und die Werra Eisenbahngesellschaft aus
Eisenach.
Verladen wird auf den Bahnhöfen, Schleusingen, Themar, Walldorf und Immelborn.
Gegenwärtig werden im Durchschnitt drei Holzzüge pro Woche
von Walldorf abgefahren, wobei hier je nach Aufkommen auch die Gaskesselwagen
von Ritschenhausen und Schrott von einem großen Walldorfer Schrotthändler mitgenommen wird.
Zum Einsatz kamen dabei die unterschiedlichsten
Lok-Baureihen. Im Rahmen von Plandampfveranstaltungen wurden sogar
Dampflokomotiven zur Beförderung dieser Züge eingesetzt.
In Immelborn wurde der Anschluss
der Kieswerke wieder belebt. Von hier aus verkehren in Regie der Werra
Eisenbahngesellschaft Ganzzüge nach Berlin. Es war uns leider nicht vergönnt
auch dies in Bildern festzuhalten.
Jens Weiske